SONDERTHEMA Käfigbau
Text und Fotos von D. Küpfer, November 2008.
Ein durch den Umzug geräumtes und renovationsbedürftiges Tierzimmer bot sich als ideale Gelegenheit an für dieses Experiment. Die Degus, welche zuvor in einem gewöhnlichen Degukäfig auf etwa 0,8 qm Grundfläche lebten, sollten für eine Woche auf 5 qm leben dürfen. Dafür sperrte ich einen Bereich des Zimmers mit 60 cm hohen, glatten Pressholzplatten ab.
Die Frage, die ich mir bei diesem Experiment stellte, kann man Veränderungen im Verhalten der Degus durch den Platzzugewinn beobachen?
Ein ausführlicher Bericht ist in der Kleinsäuger-Zeitschrift Rodentia erschienen:
Die linke Seite mit Schrankumbau-Käfig:
Die rechte Seite mit Eigenbau-Käfig:
Die Einrichtung: Degubau, Eimertreppe, Teppichrolle und ein Sandbad...
Die Absperrung besteht wie schon erwähnt aus 60 cm hohen Holzplatten, welche allerdings nicht absolut ausbruchsicher sind (Degus können beinahe bis zu einem Meter hoch springen). Daher gibt es eine Fluchttreppe, die zurück in das Gehege führt (welche aber offenbar während dieser Woche nie gebraucht wurde):
Die Degus nutzten die zusätzliche Fläche, die sie zur Verfügung hatten. Ebenfalls zeigten sie, dass sie die neuen Plätze und Einrichtungsgegenstände schätzten. Beispielsweise der Degubau wurde schnell in Beschlag genommen und der Platz oben auf dem Degubau bewährte sich bald als beliebter Aufenthaltsort, sei es um auszuruhen oder die Gegend zu überblicken. Das Verhalten der Degus zeigte ebenfalls Änderungen, die Degus wurden ausgeglichener, etwas scheuer und lebendiger, machten aber einen zufriedenen und neugierigen Eindruck. Der zusätzliche Platz scheint also positive Auswirkungen auf ihr Verhalten zu haben.
Der Degubau, ein Lieblingsplätzchen der Degus:
Und noch ein Lieblingsplatz... der "Abfall-Eimer" und sein bequemes Stroh...
Nussknacker auf der Flucht:
Nicht fehlen durfte natürlich das Grünfutter. In dem Freilaufbereich bot ich noch zusätzlich Grüfutter an, zu dem Angebot an frischem Grüfutter in den Käfigen. Ein Teil davon fiel durch die Kräuter-Ernte, die eigentlich zum Trocknen bestimmt wäre, aber aufgrund Platzmangel ich nicht alles verwerten konnte. Grünfutter spielt sowohl bei der Käfighaltung, aber auch hier bei dem einwöchigen Experiment eine wichtige Rolle und beschäftigt die Tiere. Die Rüben sind Teil eines weiteren Versuchs. Ich bot ihnen diese hier einmalig an, da ich welche bekam und ich sie testen wollte. Die Degus knabberten ordentlich daran herum, sie wurden letztlich aber nicht ganz gefressen. Die Reste entsorgte ich später, da es zuviel für die Degus war und sie bald das Interesse daran verloren.